Schiffsfragment

Anna Katharina Hospiz

Die Künstlerin Uta Krüger Naumann hat sich im Jahr 2011, als die Stadt Dülmen ihr 700-jähriges Stadtjubiläum feierte, ein ganz besonderes Geschenk überlegt. Die Basis der beiden Arbeiten stellt eine aus Bronze gefertigte Arche dar, diese wurde mittig gebrochen. In der biblischen Geschichte steht die Arche als Sinnbild für Schutz, Geborgenheit, Angenommen sein und Getragen werden.

Zu finden sind die Skulpturen an der letzten Ruhestätte, der selig gesprochenen Anna-Katharina Emmerick, der Heilig Kreuz Kirche sowie vis á vis an dem Hospiz, welches nach der Nonne benannt wurde. Leben und Tod kommt hier zusammen. Zentrale Elemente sind Hände, in denen Gegenstände angeordnet wurden. In der Schiffshälfte an der Kirchenseite sieht man eine sterbende Hand, in der der Hospizseite eine aufstrebende.

Vor dem Hospiz entsprießt aus einem Erdhügel ein Eichenblatt – Sinnbild für die Entstehung neuen Lebens, für Kraft und Dauerhaftigkeit. Die sprichwörtlichen „westfälischen Eichen“ umstanden auch das Geburtshaus der Emmerick. Übertragen auf ihre Person: Aus ihrer Hand entsteht durch Stärke und Zielstrebigkeit, Zuversicht und Hilfsbereitschaft neuer Lebensmut – Tugenden, die auch in der täglichen Hospizarbeit zu finden sind. Durch die – gedankliche – Zusammenfügung beider Schiffsteile ergibt sich wiederum ein Ganzes sowie ein Spannungsgefüge und letztlich die Andeutung des Kreislaufs aus Leben und Tod, aus Hoffnung und Leid.

Vor der Heilig-Kreuz Kirche

Optische Bruchstellen des Schiffes werden ergänzt durch die seelischen „Brüche“ der Anna Katharina Emmerick. Stacheldraht (Dornenkrone), Mull (Wundverband) und Stigmata zeigen die Leiden, Lasten und Schmerzen der Selig gesprochenen auf. Kreuz und Bibel sind weitere wichtige Utensilien ihres Lebens. Die Brüche im Leben der Anna Katharina Emmerick stehen stellvertretend für die vielen Brüche in einem jeden Leben, die angenommen werden wollen. Das aus dem Schiff ragende Eichenblatt weist den Weg zum Schiffsfragment auf der anderen Straßenseite, am Hospiz.

Die beiden bronzenen Skulpturen haben eine Größe von ca. 65 x 25 x 40 cm. Aufgebaut sind sie auf einem Sockel aus Baumberger Sandstein, der jeweils 120 cm misst.

Das Grab der Anna Katharina Emmerick ist täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr zugänglich. Die Gedenkstätte hat an jedem Samstag von 15.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet oder nach Absprache.