Denkmalplakette für Rathaus und Hermann-Leeser-Schule

Vor der Hermann-Leeser-Schule: Kirsten Apke-Lobmeyer vom städtischen Fachbereich Bauaufsicht und Denkmalschutz überreicht im Namen des Landes NRW die Denkmalplakette nebst Urkunde an Bürgermeister Carsten Hövekamp. Auch Stadtbaurat Markus Mönter (Mitte), Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann (li.) und Robert Schneider, Leiter der Hermann-Leeser-Schule, freuen sich über die Auszeichnung.  Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Vor der Hermann-Leeser-Schule: Kirsten Apke-Lobmeyer vom städtischen Fachbereich Bauaufsicht und Denkmalschutz überreicht im Namen des Landes NRW die Denkmalplakette nebst Urkunde an Bürgermeister Carsten Hövekamp. Auch Stadtbaurat Markus Mönter (Mitte), Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann (li.) und Robert Schneider, Leiter der Hermann-Leeser-Schule, freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Die Säulen im Eingangsbereich der Hermann-Leeser-Schule erinnern an die Antike. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Die Säulen im Eingangsbereich der Hermann-Leeser-Schule erinnern an die Antike. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Auch an der "neuen Scharre" des Rathauses ist die Denkmalplakette gut sichtbar angebracht.

An der "neuen Scharre" des Rathauses ist die Denkmalplakette gut sichtbar angebracht. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Eingetragene Baudenkmäler sind das Dülmener Rathaus und das Gebäude der heutigen Hermann-Leeser-Schule schon länger. Nun ist dies auch nach außen hin gut sichtbar: Seit dieser Woche prangt die Denkmalplakette des Landes NRW an den beiden Gebäuden. Kirsten-Apke Lobmeyer vom städtischen Fachbereich Bauaufsicht und Denkmalschutz überreichte die Plaketten nebst Urkunde an Bürgermeister Carsten Hövekamp und Stadtbaurat Markus Mönter. 

„Es kommt selten vor, dass wir die Denkmalplakette quasi an uns selbst verleihen“, gibt Kirsten Apke-Lobmeyer vom städtischen Fachbereich Bauaufsicht und Denkmalschutz schmunzelnd zu. „Doch wir waren der Meinung, dass auch für die Bürgerinnen und Bürger Dülmens deutlich werden sollte, dass diese beiden Gebäude von besonderer historischer Bedeutung für unsere Stadt sind.“ Beide sind dabei besondere Zeugnisse ihrer Zeit.

Hermann-Leeser-Schule: Säulen im Eingangsbereich erinnern an die Antike
Das Gebäude der heutige Hermann-Leeser-Schule wurde von 1913 bis 1916 gebaut und beherbergte das damals gegründete Clemens-Brentano-Gymnasium. Humanistische Bildungsideale orientierten sich zu dieser Zeit stark an der Antike, was sich in den Architekturdetails widerspiegelt – z.B. in den dorischen Säulen als Zitat griechischer Baukunst im Eingangsbereich. Aufwendig gestaltet sind auch der Turm, die Aula und das steinerne Treppenhaus mit massivem Geländer und Rundmedaillons. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die beiden südöstlichen Flügel zerstört und anschließend in vereinfachter Form wiederaufgebaut. Seit 1973 ist in dem Gebäude die Hermann-Leeser-Schule untergebracht. Unter Denkmalschutz steht das Gebäude seit 2008. „Ich finde es toll, dass auch in einem historischen Gebäude modernes Arbeiten möglich ist“, betont Schulleiter Robert Schneider. Die Renovierung der Klassenräume und Flure während der Corona-Zeit sei sehr gelungen.

Seit über 100 Jahren ist auch das Dülmener Stadtarchiv im Untergeschoss des Gebäudes untergebracht. „Es ist ein beeindruckender Bau, ein wichtiges Objekt der Bildungs- und Schulgeschichte Dülmens“, betont Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann. „Da der Keller in diesem Teil des Schulgebäudes den Krieg größtenteils unbeschädigt überstanden hat, sind die dort untergebrachten städtischen Archivalien glücklicherweise erhalten geblieben.“

Rathaus ist Zeugnis des Wiederaufbaus in Westfalen
Seit 2015 steht auch das Dülmener Rathaus unter Denkmalschutz. Es wurde nach der Zerstörung am Ende des 2. Weltkriegs in den Jahren 1954 bis 1956 wiederaufgebaut, und zwar am gleichen Standort wie das ursprüngliche Rathaus von 1408. „Der Rathausneubau inmitten der Stadt am historischen Standort bezeugt den Willen zur kommunalen Selbstverwaltung und zum Neubeginn nach der katastrophalen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg“, erläutert Kirsten Apke-Lobmeyer. Das Rathaus sei ein wichtiges Zeugnis des konservativ-traditionellen Wiederaufbaus in Westfalen. Es knüpft durch seine Baukörperform (hohes Satteldach mit freien Giebeln) und Materialwahl (rötlicher Backstein kombiniert mit gelblichem Sandstein) an lokale Bautraditionen an. Gleichzeitig erinnert es an den zerstörten mittelalterlichen Vorgängerbau, z.B. durch die charakteristische „Scharre“. 

Dieses Element sei auch bei der Umgestaltung des Rathauses vor wenigen Jahren aufgegriffen worden, ergänzt Stadtbaurat Markus Mönter und verweist auf die „neue Scharre“, die nun zum Markt der Möglichkeiten mit dem Glasdach führt. „Auch in einem Denkmal bestehen gestalterische Handlungsspielräume“, betont der Stadtbaurat. Beim Umbau des Rathauses im Zusammenhang mit dem einsA sei es gelungen, dem Denkmalschutz Rechnung zu tragen und gleichzeitig das Gebäude zu modernisieren und neue Nutzungen, wie z.B. die Gastronomie, zu ermöglichen.

Bürgermeister Carsten Hövekamp freut sich, dass beide Gebäude nun direkt als Baudenkmäler zu erkennen sind. „Wenn man im Alltag in der Stadt unterwegs ist, fehlt natürlich oft die Zeit, doch es lohnt sich, ab und zu einmal stehen zu bleiben und sich bewusst zu machen, welche Geschichte(n) unsere Gebäude mit sich bringen“, so der Bürgermeister. Der digitale Standrundgang, der derzeit fertiggestellt wird, werde hierzu ebenfalls spannende Informationen liefern. 

 

Vor der Hermann-Leeser-Schule: Kirsten Apke-Lobmeyer vom städtischen Fachbereich Bauaufsicht und Denkmalschutz überreicht im Namen des Landes NRW die Denkmalplakette nebst Urkunde an Bürgermeister Carsten Hövekamp. Auch Stadtbaurat Markus Mönter (Mitte), Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann (li.) und Robert Schneider, Leiter der Hermann-Leeser-Schule, freuen sich über die Auszeichnung.  Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Vor der Hermann-Leeser-Schule: Kirsten Apke-Lobmeyer vom städtischen Fachbereich Bauaufsicht und Denkmalschutz überreicht im Namen des Landes NRW die Denkmalplakette nebst Urkunde an Bürgermeister Carsten Hövekamp. Auch Stadtbaurat Markus Mönter (Mitte), Stadtarchivar Dr. Stefan Sudmann (li.) und Robert Schneider, Leiter der Hermann-Leeser-Schule, freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Die Säulen im Eingangsbereich der Hermann-Leeser-Schule erinnern an die Antike. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Die Säulen im Eingangsbereich der Hermann-Leeser-Schule erinnern an die Antike. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Auch an der "neuen Scharre" des Rathauses ist die Denkmalplakette gut sichtbar angebracht.

An der "neuen Scharre" des Rathauses ist die Denkmalplakette gut sichtbar angebracht. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

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