Georg Breitkopf mit Kulturplakette geehrt

Bürgermeister Carsten Hövekamp (il.) überreichte die Kulturplakette an Georg Breitkopf (Mitte). Die Laudatio auf den Geehrten hielt Werner Schonrath. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Bürgermeister Carsten Hövekamp (il.) überreichte die Kulturplakette an Georg Breitkopf (Mitte). Die Laudatio auf den Geehrten hielt Werner Schonrath. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Die "Stifte" sorgten für den musikalischen Rahmen bei der Verleihung. Einen Überraschungsauftritt hatte auch der Mitarbeiterchor des Anna-Katharinenstifts Karthaus.

Die "Stifte" sorgten für den musikalischen Rahmen bei der Verleihung. Einen Überraschungsauftritt hatte auch der Mitarbeiterchor des Anna-Katharinenstifts Karthaus.

„Was Du geleistet hast, lieber Georg, ist gelebte Inklusion wie sie im Buche steht“. Mit diesen Worten brachte Carsten Hövekamp am Freitagabend, 8. März, auf den Punkt, warum Georg Breitkopf wenig später unter großem Applaus aus den Händen des Bürgermeisters die Kulturplakette der Stadt Dülmen entgegennehmen durfte. Die Plakette werde seit fast 70 Jahren an Menschen verliehen, die sich um das kulturelle Leben in Dülmen in besonderer Weise verdient gemacht hätten, erläuterte der Bürgermeister. Im Fall von Georg Breitkopf hätten die Mitglieder von Kulturausschuss und der Stadtverordnetenversammlung bei ihrer Entscheidung nicht lange überlegen müssen…

Chöre, Band und inklusive Musicals

Der ehemalige Leiter des Freizeitbereichs des Anna-Katharinenstifts Karthaus hatte in über vier Jahrzehnten seiner Tätigkeit zahlreiche herausragende musikalische Projekte mit Bewohnerinnen, Bewohnern und Mitarbeitenden des Stifts umgesetzt. Er rief u.a. die Hausband „Die Stifte“ sowie einen Bewohner- und einen Mitarbeiterchor ins Leben und schrieb drei inklusive Musicals, die von zahlreichen Akteurinnen und Akteuren mit und ohne Handicap zur Aufführung gebracht wurden. 

Da war es kein Wunder, dass die Verleihung der Plakette im Forum der Alten Sparkasse von viel Musik und fröhlicher Stimmung geprägt war. Die „Stifte“ hatten es sich nicht nehmen lassen, unter der Leitung von Frank Geburek nochmals die Probearbeit aufzunehmen und mit viel Schwung und Begeisterung für Georg Breitkopf zu musizieren. Und die Mitglieder des Mitarbeiterchores waren nicht nur als Gäste dabei, sondern brachten ihrem ehemaligen Leiter als Überraschung zwei liebevoll auf ihn umgedichtete Ständchen.

„Für ihn steht immer der Mensch im Mittelpunkt und an erster Stelle.“

Von Sympathie, Wertschätzung und Dankbarkeit war auch die Laudatio geprägt, die Werner Schonrath, ehemaliger Verwaltungsleiter des Anna-Katharinenstifts, auf Georg Breitkopf hielt. Auf humorvolle Weise erinnerte er an Breitkopfs Anfänge und seine Entwicklung im Stift. Schon als Zivildienstleistender hatte er sich mit seinen musikalischen Projekten unverzichtbar im Haus gemacht hatte und übernahm später die Leitung des Freizeitbereiches. „Er verfügt über ein ausgesprochen feines musikalisches, künstlerisches Ohr! Wenn im Chor oder Orchester mal ein Ton auch nur ganz leicht abweicht, erkennt er den Verursacher unter vielen direkt heraus“, schilderte Schonrath mit einem Augenzwinkern. „Aber wir kennen auch sein zweites, ganz weit offenes Ohr der Empathie, des Mitgefühls und der Mitmenschlichkeit.“ Georg Breitkopf habe mit seiner Arbeit die Grundsätze der Inklusion schon seit Mitte der 80 Jahre ganz praktisch umgesetzt– lange bevor diese auch gesetzlich festgeschrieben wurden. „Für ihn steht immer der Mensch im Mittelpunkt und an erster Stelle“, so Schonrath.

So manches Tränchen kullerte bei den Beteiligten – aber auch im Publikum – als Breitkopfs Tochter Hanna, stellvertretend für die Familie und zur Überraschung ihres Vaters, ans Mikrofon trat. Als Kinder hätten sie und ihre Geschwister wegen seiner besonderen Arbeitszeiten – abends und am Wochenende – häufig auf den Papa verzichten müssen. Dennoch hätten sie sich rückblickend keinen anderen Beruf für ihn gewünscht. „Was wäre es für eine Verschwendung gewesen, wenn Du einen normalen 9-to-5-Job gemacht hättest“, so Hanna Breitkopf. „Du hast das Talent, ein Lächeln in die Gesichter vieler Menschen zu zaubern. Wir sind stolz auf Dich!“

Er wünsche sich, dass der Gedanke der Inklusion auch in Zukunft weitergetragen werde, betonte Georg Breitkopf in seiner Dankesrede. Dafür brauche es übrigens keine Seminare oder Fortbildungen: „Man sollte sich selbst nicht so wichtig nehmen und die Menschen einfach so annehmen, wie sie sind.“

 

 

 

 

 

Bürgermeister Carsten Hövekamp (il.) überreichte die Kulturplakette an Georg Breitkopf (Mitte). Die Laudatio auf den Geehrten hielt Werner Schonrath. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Bürgermeister Carsten Hövekamp (il.) überreichte die Kulturplakette an Georg Breitkopf (Mitte). Die Laudatio auf den Geehrten hielt Werner Schonrath. Foto: Stadt Dülmen/Kannacher

Die "Stifte" sorgten für den musikalischen Rahmen bei der Verleihung. Einen Überraschungsauftritt hatte auch der Mitarbeiterchor des Anna-Katharinenstifts Karthaus.

Die "Stifte" sorgten für den musikalischen Rahmen bei der Verleihung. Einen Überraschungsauftritt hatte auch der Mitarbeiterchor des Anna-Katharinenstifts Karthaus.

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